Da ist Musik drin………?
RÜCKSCHAUENDE BETRACHTUNG ZUR ENTWICKLUNG DER BRUDERSCHAFT, IHRER AUFGABEN UND IHRER SCHÜTZENFESTE NACH DEM II. WELTKRIEG
von Ehrengeschäftsführer Josef Gorgs.
Anlaß für die Gründung der Schützenbruderschaften in den vergangenen Jahrhunderten war sicher in erster Linie nicht der Gedanke, Aufgaben zur Pflege der Geselligkeit für die damaligen Menschen zu übernehmen. Nein, in damaligen Notzeiten ging es konkret darum, für Leib und Leben der Bürger der Gemeinden und Städte zu sorgen und dazu Schutzaufgaben für sie übernehmen. Dies ist damals, so wissen wir, gelungen und der dadurch geleistete Bürgerschutz heute von allen anerkannt und gelobt.
Im Laufe der Jahrhunderte sind in diesem Sinne Aufgaben zur Pflege der Gemeinschaft, Brüderlichkeit und soziale Hilfsdienste im Sinne unseres christlichen Glaubens und dem Wahlspruch „für Glaube, Sitte und Heimat“ dazu gekommen. Im Rahmen dieser Aufgabenstellungen entwickelte sich auch unsere Bruderschaft und damit auch unsere heimatlichen Schützen- und Heimatfeste bis zur Bedeutung in unserer heutigen Zeit. Einsatz für das Wohlergehen der Mitmenschen, des Nächsten ist bis heute Kernaufgabe für uns Schützen geblieben.
In der breiten Öffentlichkeit sind die Schützen mit ihren Bruderschaften bis in unsere Zeit anerkannt und geachtet. Sicher gibt es auch Stimmen, die am Verhalten der Schützen meinen Anstoß nehmen zu müssen. Wer aber will bestreiten, daß auch unsere Bruderschaft in der Bürgerschaft überwiegend beliebt ist und angenommen wird. Groß und Klein, Arm und Reich findet sich in der Gemeinschaft der Bruderschaft zum religiösen und sozialen Miteinander, zur Freizeit- und Lebensgestaltung und zum Feiern zusammen. Aus diesen Gedanken heraus ist es verständlich, dass es für viele Schützen ein Traum ist, einmal Schützenkönig zu werden; wenn es auch nicht allzu leicht ist, diese Würde zu erringen.
Leider ist die Tätigkeit und Entwicklung der Bruderschaft durch Kriege und andere Ereignisse bis zum Verbot zeitweise stark behindert, verboten oder gehemmt worden. So sind teils Schützenfeste während der Kriege ausgefallen und das Vereinsleben zum Stillstand gekommen. 1939 fand das letzte Schützenfest in Büderich vor dem 2. Weltkrieg statt und erst 1949, nach dem Ende dieses schrecklichen Krieges wurde wieder gefeiert. Es war ein schwerer Beginn. Viele der damaligen Mitglieder unseres Schützenvereins waren im Krieg als Soldat gefallen und kamen nicht in die Heimat. zurück. Dazu kam, dass der Gedanke des Schützenwesens gerade nach dem schweren Kriegsgeschehen bei vielen Bürgern umstritten war. Alles was nur in etwa an Militärisches erinnerte war damals eben verpönt. Die Menschen hatten im Krieg zu viel gelitten und hatten Sorge, vielleicht wieder „einen falschen Weg“ zu gehen.
Aber beherzte Bürger, frühere Schützen und heimgekehrte Soldaten sammelten nach dem Krieg wieder die Mitglieder und sprachen junge Menschen für eine Mitgliedschaft bei den Schützen mit Erfolg an. Namen wie der frühere Vorsitzende Johann Jülich, Karl Kohtes, Michael Esser, Peter Buschhüter, Hermann Poell, Franz Werhahn, Anton Holtz und Heinrich Hagemus sollen beispielhaft hier genannt sein. So war es bereits früh möglich mit der Wiederaufbauarbeit der Bruderschaft in Büderich zu beginnen. Johann Jülich rief als alter Vorsitzender eine Versammlung im Lokal Spicker ein. Es wurde beschlossen,
die Bruderschaft wieder neu zu beleben und das Titularfest am 25. Januar 1949 erstmalig wieder in alter Weise zu begehen. Nachdem zum Titularfest der Vorstand und Johann Jülich zum Vorsitzenden gewählt wurde, konnte zu Pfingsten 1949 das erste Büdericher Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg wieder gefeiert werden.
Alles war noch etwas bescheidener als heute. Aber der erste Büdericher Schützenkönig nach dem II. Weltkrieg Heinrich Hagemus mit seiner Königin Elisabeth, die heute noch unter uns lebt, feierten mit allen Schützen und Büderichern ein glanzvolles Fest, welches noch bei vielen in guter Erinnerung ist.
Mehrere Musikkapellen waren verpflichtet. Die Werkskapelle Böhler AG sorgte bereits 1949, lange Jahre unter Leitung ihrer Kapellmeister Hans Pütz und Jordans (genannt: Jordans Gries) für gute Musik, sowohl bei den Schützenumzügen als auch bei den abendlichen Veranstaltungen im Festzelt mit einer Tanzmusikbesetzung für schmissige Melodien. Auch das Tambourkorps Rheintreue Büderich unter Leitung von Heinrich Conradi war wieder dabei. Die damals für Marsch- und Tanzmusik entstandenen Kosten kann man nur bestaunen, weil sie im Verhältnis zu Heute gering waren. Allerdings war die Finanzierung damals so schwierig wie bei den heutigen Festen. Drei Musikblocks begleiteten die damals beteiligten Schützenkompanien und Gesellschaften mit ca. 200 teilnehmenden Schützen bei den Umzügen. Im für heutige Verhältnisse kleinen Vranstaltungsraum war bei den Veranstaltungen kaum ein freier Platz zu finden. Passendes größere Zelte zu mieten, war zu dieser Zeit kaum möglich.. So mußte die Bruderschaft in den ersten Jahren nach dem Kriege für das Aufstellen und Benutzen des Zeltes erhebliche eigene Gelder aufbringen.
Wie es in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik in Deutschland allgemein schnell wieder bergauf ging, entwickelte sich auch die Bruderschaft recht positiv. Immer neue Mitglieder kamen, neue Kompanien gründeten sich. So ist es bis in die heutige Zeit geblieben. Mit Stolz kann man feststellen, dass es den Verantwortlichen in besonderer Weise gelungen ist, ständig junge Mitglieder zu werben. Dabei war es Ehrensache, dass die meisten Edelknaben, die ja im Kindesalter (ohne Mitgliedschaft) schon mit zogen, später als echte Mitglieder in von ihnen gewählten Kompanien oder Gesellschaften aufgenommen werden konnten.
Unsere Bruderschaft war bereits 1930 der Erzbruderschaft beigetreten. Nach dem Weltkrieg schloss sie sich bereits 1948/49 dem als Nachfolgeorganisation neu gegründeten Zentralverband der historischen deutschen Schützenbruderschaften in Köln an.
Als Präsides der Bruderschaft waren entsprechend der Regelung im Statut die jeweiligen katholischen Pfarrer, wie die Herren Pfarrer Havenith, Richard Jüttner und Walter Eitel tätig. Pastor Karl-Heinz Pütz amtiert heute als Präses. Pastor Jüttner übernahm dazu lange Jahre mit großem persönlichen Einsatz das Amt des Bezirkspräses im Bezirksverband Neuss. Mit diesen Herren bestand allzeit eine gute Zusammenarbeit.
Auch unsere kommunalen Politiker beteiligten sich in großer Zahl aktiv an unserer Arbeit und konnten, soweit sie nicht auch Mitglied der Bruderschaft waren, als „Freunde und Förderer“ der Bruderschaft angesehen werden. Sie schlossen sich, dass konnte man jährlich aus deren zahlreicher Beteiligung an unseren Veranstaltungen und Festen schließen, mit Begeisterung der Gemeinschaft der Schützen an. Dies ist bis heute der Fall.
Ein Glücksfall für die Bruderschaft, in diesem Zusammenhang betrachtet, war die Tatsache, dass der Büdericher Bürger, Werksdirektor der Firma Böhler in Büderich und langjährige Landtagsabgeordnete Dr. Franz Schütz bereit war, das Amt des Protektors der Bruderschaft zu übernehmen. Bis zu seinem Tode im Jahre 1970 war er in diesem Amt als echter Freund und Förderer der Schützen tätig. Unvergessen sind die vielen Pfingstmittwochabende während er die Krönung der jeweiligen Königin im Festzelt vornahm. Hier zelebrierte er in seiner eigenen Art die Feier der Krönung der Königin zu einem Tag der Frau. Seine Krönungsreden waren persönlich bezogen auf die jeweilige Königin. Der Krönungsakt vollzog sich in einem festlichen Geschehen, aber auch gespickt mit frohen und humorvollen Beiträgen. Bei dieser Gelegenheit war über mehrere Jahre sein Klassikerwitz vom „Huhn“ fällig: Ein Autofahrer überfährt bei einer Landfahrt vor einem Bauernhof ein weißes Huhn. Erschreckt befragt der Fahrer den vor dem Hause stehenden Bauern, ob dessen Huhn überfahren worden sei?. Der Bauer schaut sich das Huhn an und stellt dann fest: „Näh, datt ess nett mie Hohn, sonn platte Höhner hammer nett!“ –
Schicksalhaft für die Bruderschaft schließlich der Tod des geachteten und geehrten Protektors Dr. Schütz, der als letzter Büdericher Bürgermeister und erster Ehrenbürger der Stadt Meerbusch im Jahr 1970 verstarb. Dieser Verlust fiel dazu zeitlich noch mit der Zurruhesetzung des damaligen Präses und Bezirkspräses Pastor Jüttner zusammen
Dr. Schütz hat in seiner Amtszeit als Protektor der Bruderschaft Akzente gesetzt, die in ähnlicher Form übernommen und bei späteren festlichen Krönungsfeierlichkeiten fortgesetzt wurden.
Nach dem Tode von Dr. Franz Schütz wurde der aus Salzkotten/Westfalen gebürtige, zunächst im Bauamt der damaligen Gemeinde Büderich tätige und später in Büderich selbständig wirkende Architekt Alois Lukei sein Nachfolger, der dieses Amt ebenfalls mit voller Hingabe zu seiner Herzenssache machte; man kann sogar vermuten, dass gerade auch durch dieses Amt Büderich zu seiner echten zweiten Heimat wurde. – Nach dem Tode von Alois Lukei ist dieses Amt noch nicht wieder neu besetzt worden. Woran es liegt? – Vielleicht fehlt noch der „richtige Mann“ mit dem Charisma seiner Vorgänger. Für die Krönung der Königin konnten jedoch in den Folgejahren immer würdige und geeignete Persönlichkeiten gewonnen worden.
Die Schützen der Bruderschaft haben die satzungsgemäße Aufgabenstellung nach der Neugründung 1949 immer ernst genommen. „Glaube, Sitte und Heimat“, sind und waren nie nur Schlagworte, sondern bis in die heutige Zeit Programm und Satzung. Handeln im Sinne unseres Wahlspruches kann man der Bruderschaft bestätigen. Es wurde nicht nur gefeiert und getrunken (wie es uns oft unsere Kritiker nachsagen), Die vielen religiösen, gesellschaftspolitischen und sozialen Aktivitäten der Bruderschaft in den Jahren seit des Neuaufbaus nach dem 2. Weltkrieg sind glaubhafte und nachweisbare Zeugnisse. Mitarbeit der Mitglieder in kommunalen Gremien und Einrichtungen in Kirche und Gesellschaft, Politik und Verwaltung wird in vielen Bereichen geleistet. Zahlreiche Mitglieder nahmen ein Ehrenamt als Landtagsabgeordneter, Kreistagsabgeordneter, Ratsmitglied oder ein Kirchenehrenamt wahr. Dazu erfordern Verwaltungs- und Gestaltungsarbeit innerhalb der Bruderschaft der Kompanien und Gesellschaften viel ehrenamtlichen Einsatz der mit Ämtern beauftragten Mitglieder. Gedacht sei hierbei auch zum Beispiel an die Organisatoren des jährlichen Tonnenrennens, die in vielen Jahren erhebliche Geldsummen zur Unterstützung der Arbeit für behinderte Kinder gesammelt haben. Zu erwähnen bleiben ebenso die Helferdienste der Schützen bei kirchlichen Veranstaltungen (Prozessionen, Erstkommunionfeiern, Beiern in der Kirche, Altarbauten usw.).
Diese Aufgaben seien nur beispielhaft aufgeführt und lassen sich durch viele andere karitative und helfende Tätigkeiten im Dienste des Nächsten erweitern. So stellt sich eigentlich die Frage, was wäre, wenn es keine Bruderschaft in Büderich gäbe? Die Antwort kann nur sein: „Dann müßte eine solche schleunigst gegründet werden!“ – Ohne Überheblichkeit können wir als Schützen feststellen, dass wir auf dem richtigen Wege sind, wenn wir in diesem Sinne unsere Aufgaben sehen und erledigen.
Die Gesellschaftspflege ist und bleibt natürlich eine zwingende und notwendige Aufgabenstellung für uns. Die Veranstaltung unserer großen jährlichen Büdericher Schützen- und Heimatfeste ist eine wichtige, nicht zu unterschätzende Aufgabenstellung im Sinne dieser Zielsetzung. Wir können von Glück reden, dass es immer wieder gelungen ist, diesen Festen einen würdigen und festlichen, fast alle Bevölkerungskreise erfassenden und interessierenden Rahmen zu geben. Beweis dafür sind schließlich einmal die große Zahl der an den Umzügen beteiligten Kompanien und Gesellschaften, die zahlreichen Besucher bei den Paraden und Umzügen und nicht zuletzt das immer gut besuchte und volle Schützenzelt an den Schützentagen. Dies ist nicht bei allen Nachbarvereinen so.
Grund für diesen Erfolg ist schließlich die Tatsache, dass es den Verantwortlichen der Bruderschaft immer gelungen ist, diesen Rahmen in allen Jahren durch ausgezeichnet ausgewählte Marschmusikkapellen und Tanzbands, sowie Veranstaltungen wie Feuerwerk und viele gesellige Veranstaltungen interessant für Bürger und Schützen zu halten und auch von Jahr zu Jahr noch zu verbessern.
1949, wie geschildert fing man bescheiden an, dann steigerte man das Angebot aber ständig. Tambourkorps Rheintreue, Werkskapelle Böhler AG und seit vielen Jahren auch der Fanfarenzug Büderich sind ständig verpflichtet und verlieren nicht das Interesse der Zuschauer. Namhafte Musikkapellen wie die Peter-Weisheit-Band, Hammer Fanfaren, Happy-Sound-Fanfares, The Shatters, die damals bekannte CC-Combo unter Leitung unseres Büdericher Bürgers Klaus Claaßen, die Phönix Pop- und Showband, Düsseldorf, Tanzemsemble Wimba Nöthen um nur einige aus den früheren Jahren zu nennen, wurden verpflichtet. Viele Kapellen waren damals schon bekannt von Funk und Fernsehen. Lobenswerte Hilfestellung erfuhren wir dabei u.a. vom Künstlerdienst des Landesarbeitsamtes Düsseldorf. Ein guter Berater war aber auch unser langjähriger Zeltwirt Otto Dewitz, der aus seiner beruflichen Tätigkeit auf dem Gebiet der Gastronomie landesweite Verbindungen hatte und uns aus diesem Grunde unterstützen konnte.
Gleiche Qualitätssteigerung von Jahr zu Jahr bei den Marschmusik-Kapellen. Aus Platzgründen beispielhaft die Musikausstattung im Schützenjahr 1975. Die Werbung nennt für 1964 bereits 600 Zugteilnehmer, 1975 werden bereits 1.000 Teilnehmer genannt mit dem damals größten musikalischen Aufwand. Neben den bereits genannten Büdericher Musikzügen waren die Tambourkorps aus Norf, Düseldorf und Krefeld beteiligt (4 Tambourkorps, 2 Fanfarenzüge), ebenso neben der Böhlerwerkskapelle die Rheinischen Jäger aus Krefeld und Kapellen aus Düsseldorf als Blasmusikkapellen. Dazu glänzten bei Paraden und Umzügen drei Hollandkapellen, unter anderen die Showkapelle Liberty aus Den Haag, die bei der damaligen Fußballweltmeisterschaft als Attraktion verpflichtet war. Insgesamt 380 Musiker nahmen an den Schützenumzügen teil. – Dazu kam als Tanzkapelle die in der Bundesrepublik durch ständige Auftritte bei Funk, Fernsehen und öffentlichen Konzerten bekannte Günter-Noris-Bigband der Bundeswehr in die Festhalle. Ebenso die spitzen Tanz-Band Jacky Müller aus Düsseldorf. – Gesamt Kostenaufwand für Tanz- und Marschmusik lag bei über 25.000 DM.
Von Jahr zu Jahr verzeichnete man steigende Musikkosten. Im Jahre 1981 betrugen diese Kosten insgesamt 36.500 DM. Verpflichtet waren in diesem Jahr 14 Musikgruppen. Bei weiterer qualitativer Verbesserung des Musikaufgebots lagen die Musikkosten im Jahr 1984 bereits bei 45.000 DM.
Die Zahl der Mitglieder und Kompanien/Gesellschaften stieg zwar nicht sprunghaft in den einzelnen Jahren, aber doch beständig. Während 1949 erst 200 Mitglieder wieder gemeldet waren, erhöhte sich die Zahl bis 1950 schon auf 341 Schützen. 1977 lag die Mitgliederzahl sogar schon im Bereich von 600 Schützen und steigert sich bis heute weiter. Ein Grund für die steigenden Mitgliederzahlen ist dabei sicher die vernünftige Aufnahmeregelung, dass seit einigen Jahren auch Personen als Mitglied Aufnahme finden, die nicht aktiv an den Schützenumzügen teilnehmen und schließlich die Tatsache, dass jetzt auch Damen in unseren Reihen als Mitglieder aufgenommen werden, ja sogar Kompanien mit nur weiblichen Mitgliedern sind zugelassen.
Bis in das jetzige Jubeljahr hat der in den Jahren ab ca. 1990 verjüngte Vorstand der Bruderschaft durch neue Ideen und harte Arbeit erreicht, die Entwicklung der Bruderschaft weiter zu fördern und die Qualität der Bruderschafts- und Schützenfeste ständig zu verbessern. Eingeführt wurde die große Musikveranstaltung im Festzelt für die Jugend und die junggebliebenen Bürger am Pfingstsamstag mit bekannten Bands aus der Szene. Die Jugend jubilierte und erfreute sich, während die „älteren Semester“ sich an die gute alte Blasmusik im Zelt erinnerten. Jedenfalls ist diese Auftaktveranstaltung zum Schützenfest nicht mehr wegzudenken. Ein neues Erlebnis für viele und dazu für die Schützenkasse eine notwendige und erfreuliche finanzielle Verbesserung. – Von Besuchern und Schützen gut angenommen schließlich auch die seit einigen Jahren vorgenommene Moderation der Schützenparaden, bei denen viele interessante erläuternde Anmerkungen für das Publikum gegeben und teilnehmende Schützengruppen gekonnt vorgestellt werden. Durch geeignete Aktivitäten ist es dem Vorstand gelungen, eine zusätzliche Ausschmückung in verschiedenen Straßen durch Mitarbeit von Nachbarschaften oder Schützengruppen zu erreichen.
Neben der Arbeit innerhalb der Bruderschaft ist stets die Zusammenarbeit zu Nachbarbruderschaften und -Vereinen gepflegt worden. Schon früh haben sich Büdericher Schützen aktiv an der Arbeit auf der Ebene des Bezirksverbandes beteiligt. Dies zeigte sich einmal durch Mitarbeit unseres damaligen Pastors Richard Jüttner als Bezirkspräses und unseres Protektors Dr. Schütz, aber auch durch Mitarbeit im Vorstand des Bezirksverbandes. So ist die jahrelange Mitgliedschaft unseres verstorbenen Vorstandsmitglieds Hans an Vreden als Schatzmeister im Bezirksverband hervorzuheben. Als Krönung schließlich gelang es dem Schützenkönig des Jahres 2006 Carlo Schäfer neben seinem Amt als König der Bruderschaft erstmalig nach 51 Jahren wieder als Büdericher Schütze die Würde des Bezirkskönigs des Bezirksverbandes Neuss zu erringen..
Zweimal konnten die Büdericher Schützen mit Wolfgang Panzer und Werner Andreer den Meerbuscher Stadtkönig stellen..
Jahrzehntelange Freundschaft besteht zu den Düsseldorfer Schützenbruderschaften, insbesondere zu den Bruderschaften Lörick, Heerdt und Niederkassel, aber auch zur Sebastianus-Bruderschaft nach Kaarst und selbstverständlich zu den übrigen heimatlichen Meerbuscher Schützen in Lank, Osterath, Strümp, Ossum-Bösinghoven und Langst-Kierst. Auch zu den Büdericher Karnevalsgesellschaften und anderen Vereinen bestehen enge Kontakte und werden freundschaftliche Beziehungen gepflegt. Aus der Karnevalsgesellschaft Büdericher Heinzelmännchen hat sich sogar eine eigene Schützenkompanie gegründet, die ständig am Fest teilnimmt. Nicht zu vergessen, dass auch unser in Stadt und Land bekanntes Fanfarencorps Büderich 1968 (jetzt Bundesfanfarenkorps) seine Heimat ebenfalls bei den Büdericher Heinzelmännchen hat. Beispielhaft sind zwei Namen aus diesem Korps zu nennen, die sicher starken Anteil an der positiven Entwicklung dieses Musikkorps haben, einmal der bereits verstorbene Schützenkamerad Konny Kamp und der seit Jahren amtierende Leiter des Korps Jörg Reisdorf.
All diese Aktivitäten haben sicher zur guten und friedlichen Entwicklung der Bruderschaft beigetragen.
Zu dieser Erfolgsbilanz kam aber auch die oft nervenaufreibende Frage der Finanzierung all dieser Aufgaben. Geschäftsführung und Schatzmeister waren nicht immer einer Meinung, obwohl man sich in der Sache immer friedvoll einigen konnte. Den jetzt Verantwortlichen für die weitere Arbeit einen guten Rat: Zwar muß in der Bruderschaft stets sparsam und sorgsam gewirtschaftet werden, aber wie sagt es auch unserer jetziger Erster Vorsitzender Hans-Georg Bodewig: „Wir sind kein Sparverein!“ – Das Schützen- und Heimatfest war, ist und soll es auch in Zukunft sein:
„Eine Show zur Freude und Unterhaltung aller Meerbuscher, Gäste, Besucher und Heimatfreunde.“ – Der rheinische Ausspruch: „Watt nix kost, datt ess nix“ ist sicher in diesem Sinne für uns ein sinngemäßer guter Rat. Die jährlichen Schützen- und Heimatfeste sollen immer ein abwechslungsreiches Gesellschaftsereignis bleiben . Diese Forderung muß man jeweils auf einen gesunden Nenner bringen, der einmal die Finanzen der Bruderschaft nicht in Unordnung oder Bedrängnis bringt, andererseits aber auch nicht die Qualität des Programms verschlechtert oder in Frage stellt.
Man kann sicher zu der Feststellung kommen, dass die Vorstandsmitglieder in den Jahren seit 1948 gute Arbeit geleistet und damit im Dienste der Gemeinschaft der Schützen ihr Ehrenamt vorbildlich ausgeübt haben. Die Bruderschaft ist im Grunde schuldenfrei. Den vielen Freunden und Gönnern, die durch ihren Rat, ihre Arbeit und nicht zuletzt auch durch ihre finanziellen Zuwendungen die Bruderschaft unterstützt haben, gilt an dieser Stelle unser aller Dank. –
„DA IST MUSIK DRIN..“ konnte man vor Kurzem auf einer Seite des Festheftes der Bruderschaft lesen. So lautet auch die Teilüberschrift dieser Betrachtung. – Mit diesem Ausspruch will man im Grunde eine Aussage zu einer musikalischen Frage machen. Er steht aber zweideutig auch für den (guten) Inhalt einer Sache oder Aufgabe: Da wird die Aufgabe ernst genommen; man arbeitet, es herrscht Aktivität und Power. – Einfach: man arbeitet erfolgreich. – Läßt man die vorstehenden Aussagen und Gedanken als positive Feststellungen gelten, kann man darauf vertrauen, dass mit Gottes Hilfe und einer weiteren guten Zusammenarbeit aller Schützen, Freunde und Bürger in der Bruderschaft auch für die Zukunft Glaube, Kraft und Stärke für eine weitere gute Entwicklung bestehen.
Ja die Überschrift im Bericht ist richtig: